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Eines der Anliegen, mit dem Patienten uns konfrontieren, liegt auf der Hand:
„Sie wollen abklären, ob ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall vorliegt!“

Mit Ultraschalluntersuchung der Halsschlagader und Untersuchung der Hirnversorgung mit Blut und damit mit Sauerstoff, werden wesentliche Risikobereiche abgeklärt.
Beim Check der Risikofaktoren hat der Hausarzt bereits einen Teil beigetragen, er liefert beispielsweise Laborwerte wie Cholesterin oder Angaben über Bluthochdruck.

Natürlich kommen auch neuere Screeningmethoden zum Einsatz, wie der SRA-Check-up (Schlaganfall-Risiko-Analyse).
Hierbei wird nach Anzeichen von Vorhofflimmern gesucht, die häufigste Herzrhythmusstörung und einer der großen Risikofaktoren für Schlaganfall.
Vielfach erfolgt in solchen Fällen die Zusammenarbeit mit einem Kardiologen.

Zu den Präventionsmaßnahmen, die der Neurologe ergreift, zählt die medikamentöse Behandlung mit Blut verdünnenden Mittel, „und das muss nicht immer Marcumar sein“. Generell ist der Blutdruck in Sachen Schlaganfallprävention ein „ganz wichtiges Thema. Ein Blutdruck über 140 sollte unbedingt minimiert werden.

Eine große Gruppe der Patienten, die der Neurologe behandelt, besteht aus jenen, die bereits einen Schlaganfall hatten. Der Neurologe übernimmt die Weiterbehandlung mit Verordnung beispielsweise von Krankengymnastik oder Logopädie. Neben vertiefenden Diagnosen nach einem Schlaganfall aufgrund von Hirnblutung gilt es mitunter auch „gewisse diagnostische Unschärfen“ zu klären. „Beispielsweise können epileptische Anfälle so aussehen wie ein Schlaganfall.“

Wie lange ein Patient in der Nachsorge behandelt wird, „hängt von der Schwere der Defizite ab“.

Die einfache Formel: Je schwerer die Defizite, desto länger die Nachsorge.

Zu den schweren Defiziten etwa zählen Spastiken, bei deren Behandlungen auch neue Methoden, wie die Verabreichung von Botox zum Einsatz kommen.Der Neurologe ist allerdings auch in einem Nachsorgebereich involviert, den man normalerweise einem anderen Facharzt zuordnet: der Behandlung von Depressionen. Studien zufolge leiden 30 Prozent der Patienten nach einem Schlaganfall an Depressionen. Um den Betroffenen wieder ein hohes Maß an Lebensqualität zurückzugeben, dürfe der behandelnde Arzt auch diesen Aspekt nicht außer Acht lassen.

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